Dienstag, 13. März 2012

Konzept Waldkindergarten

Das waren noch Zeiten, als Kinder noch ganz selbstverständlich im Freien spielten und dabei wie von selbst in Kontakt mit der Natur kamen. Sie entdeckten Wiesen und Wälder, weil die sich so praktisch direkt vor der Haustür befanden.
Doch die Zeiten haben sich geändert und Kinder gehen nur noch in den Wald, wenn ein geplanter Ausflug dahin stattfindet. Also in der Regelmäßigkeit von einmal im Jahr…
Aus diesem Grund finden neue Konzeptideen wie Waldkindergärten einen großen Anklang.
Die Idee geht dabei auf die Dänin Ella Flatau zurück, die schon 1952 gerne mit ihren vier Kindern und den Nachbarskindern den Tag im Wald verbrachte. Der erste Waldkindergarten in Deutschland entstand 1969. Doch erst Anfang der 90er Jahre erhielt der erste Waldkindergarten in Flensburg eine staatliche Anerkennung. Seither beginnt der Siegeszug solcher Kindergärten. Inzwischen gibt es in Deutschland rund 300 Einrichtungen, die nach diesem Konzept arbeiten.
Die Idee ist einfach: Durch natürliche, differenzierte lustvolle Bewegungsanlässe  und  -möglichkeiten, werden Grob- und Feinmotorik auf natürliche Art gefördert. Insbesondere die Bewegungsmotorik verbessert sich dadurch, dass das Kind die Grenzen der eigenen Körperlichkeit erfährt. Durch die Erfahrung der Stille werden die Kinder für das  gesprochene Wort sensibilisiert.
Das ganzheitliche Lernen mit allen Sinnen steht dabei im Vordergrund. Das Erleben von Pflanzen und Tieren in ihrem ursprünglichen Lebensraum sensiblisiert für einen einfühlsamen Umgang mit der Schöpfung. Der jahreszeitliche Rhythmus zeigt Zusammenhänge auf, die Stadtkindern schon lange nicht mehr geläufig sind. Wann reifen Beeren? Was machen Tiere im Winter? Das sind Fragen, die ganz natürlich beantwortet werden.
Bei sehr schlechtem Wetter stehen meist Bauwägen, oder Container zur Verfügung, in die sich die Erzieher mit den Kindern zurückziehen können.

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